Was ist ein systemischer Coach?
Schließen Sie Ihre Augen und stellen Sie sich einen Menschen vor, welcher anderen Menschen als Coach mit Rat und Tat zur Seite steht. Doch dieser eine Mensch ist kein gewöhnlicher Coach: Ausgebildet im Master Coaching nutzt er die Techniken des systemischen Coachings, um Menschen zu helfen.
In diesem Beitrag geht es um jenen Menschen und die Frage, was überhaupt ein systemischer Coach ist. Zunächst ist dafür zu klären, worum es sich beim systemischen Coaching handelt.
Was ist systemisches Coaching?
Beim systemischen Coaching handelt es sich um ein spezielles Coaching- und Beratungsformat. Im Zentrum steht die Förderung der Entwicklung von Menschen in ihrem jeweiligen Umfeld, in Systemen, in denen die/der Coachee unterwegs ist und handelt. Diese berufliche und persönliche Entwicklung findet in Form der Wiederentdeckung der persönlichen Ressourcen (Kompetenzen) und der Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten statt.
Beim systemischen Coaching ist die Berücksichtigung aller Systemebenen zentraler Bestandteil. Ebenfalls typisch ist die Arbeit mit Hilfe von Methoden, Tools und Techniken. Doch was ist ein System?
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Was ist ein System?
Um alle Systemebenen berücksichtigen zu können, muss zunächst das System betrachtet werden. Bezugsrahmen hierfür ist die Systemtheorie. Demnach handelt es sich bei einem System um die Gesamtheit aller Beziehungen und Wechselwirkungen (Kommunikation) innerhalb eines Umfeldes, in dem Menschen wirken. Bestandteile davon sind z. B. Ziele, Zugehörigkeiten und Werte. Aber auch Unsichtbares wie Regeln, Ordnungsprinzipien, Mythen Glaubenssätze und Artefakte gehören dazu.
Dies sorgt für eine hohe Komplexität der Systeme. Denn neben Systemelementen sind es auch die Wechselwirkungen, welche ein System ausmachen. Wechselwirkungen, die im Menschen selbst und zwischen den Systemelementen stattfinden und so eine Vielzahl an Wirkungen und Rückkopplungen mit sich bringen.
Wer ist die Zielgruppe eines systemischen Coaches?
Zielgruppe sind alle Stakeholder einer Organisation. Vom einzelnen Mitarbeiter über Teamstrukturen bis hin zu Führungskräften und schlussendlich der Unternehmensführung. Bei Organisationen muss es sich jedoch nicht zwangsläufig um Unternehmen und andere kommerzielle oder professionelle Strukturen handeln. Auch auf einer Organisation in Form eines Familienverbandes lässt sich das systemische Coaching anwenden.
Worin liegen die Ziele eines systemischen Coaches?
Die Aufgabe eines systemischen Coaches ist es, dem Individuum und dem System Wahlmöglichkeiten aufzuzeigen. Diese Handlungsoptionen sollten mit den Kompetenzen des Klienten abgeglichen werden. Daraus kann die Entwicklung von Mitarbeitern auf der persönlichen und beruflichen Ebene gefördert werden.
Ziel ist ein lebendiger Aufbruch zu neuen Ufern. Im systemischen Coaching darf keine reine Reduzierung auf Techniken stattfinden, denn Ziel eines systemischen Coaches ist der Lebensbezug zum Menschen in seinem individuellen System.
Für wen ist die Ausbildung zum Systemischen Coach empfohlen?
Gefällt Ihnen der ganzheitliche Ansatz des systemischen Coachings? Dann könnte die Ausbildung zum Systemischen Master Business Coach – Coaching Ausbildung – auch etwas für Sie sein. Die Ausbildung richtet sich an alle Führungskräfte, welche ihre Arbeit weiter professionalisieren wollen. Sie richtet sich an Innovator:innen, die ihr Team voranbringen wollen. Doch auch als HR-Verantwortliche:r oder selbstständige:r Berater:in oder Coach profitiert man von der Ausbildung zum Systemischen Master Business Coach.
Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob die Ausbildung zum systemischen Coach für Sie geeignet ist, dann schreiben Sie uns einfach eine E-Mail und wir helfen Ihnen weiter. Ansonsten freuen wir uns auf Ihre Anmeldung.
Gibt es eine Coaching-Theorie?
Wenn man Coaching als eine besondere Form der Beratung, einen Prozess, eine Reihe von Gesprächen, versteht, in denen es um die (Wieder)Entdeckung von vorhandenen, auch verdeckten Ressourcen und die Stärkung der vorhandenen, gewussten und noch nicht bewussten Potenziale geht und jemand, der als Coach tätig wird, einen Coachee unter Anwendung von wissenschaftlich fundierten Methoden und Tools begleitet, damit er selbst seine Ressourcen erkennt, sein Potenzial fördert und Lösungswege für seine Situation entwickelt, so braucht diese Form der Beratung an wissenschaftlicher und theoretischer Fundierung, um als professionelle Beratung anerkannt zu werden.
Beim Alumni-Treffen der INA CCW Internationale Akademie – Coaching Campus World referierte Dr. Thomas Koditek über die am Lehrinstitut entwickelte Fundierung des Coaching auf Basis der „Theorie der Praxis“ des französischen Soziologen Pierre Bourdieu.
Unter Anwendung der „Theorie der Praxis“ von Bordieu ist Coaching die Veränderungsarbeit an den verschiedenen Kapitalsorten eines Individuums, das über einen einzigartigen Habitus verfügt, sich in verschiedenen sozialen Feldern unterschiedlich bewegt und mit unterschiedlichen Individuen unterschiedlich interagiert. Das Habitus ist dabei die inkorporierte soziale Struktur, innere und äußere Haltung eines Individuums, ein unsichtbarer jedoch Weichen stellender Einflussfaktor. Die durch die Position des Individuums im sozialen Feld determinierte Struktur prägt über die Sozialisation seine Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata, die wiederum den Habitus sowie die Handlungen und Praxisformen einer Person ausmachen. Sie wird durch die Zusammensetzung seiner Kapitalformen bestimmt. Dabei stehen jedem Individuum ökonomische, soziale, kulturelle und symbolische Kapitalien zur Verfügung.
Eine allgemein anerkannte Coaching-Theorie gibt es allerdings nicht. Coaching baut auf mehrere wissenschaftlich anerkannte Theorien, u.a. auch auf die von Pierre Bourdieu, welche in ihrer Gesamtheit das wissenschaftlich fundierte Coaching-Konzept ergeben.
Interessant? Am Lehrinstitut der INA CCW lernst du die Theorien UND die wissenschaftlich fundierten Methoden und Tools zur direkten Anwendung als Systemischer Coach oder coachende Führungskraft.
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Bildnachweis: INA CCW/ Emely Timm